Hamburg Stadtrundfahrt. Ein
bißchen gelangweilt schaut Svenja durchs Busfenster.
Gerade erzählt der Führer etwas vom Hochwasser der
Elbe, das die Stadt von Zeit zu Zeit bedroht. Springflut,
das Wort findet Svenja lustig. Sie stellt sich vor, daß
die Wellen besonders hoch hüpfen, eben springen. Zu gern
möchte sie das mal sehen. Nee, nee, min Deern,
meint der Führer, so toll ist das gar nicht. Im
Gegenteil. Springflut meint folgendes: Die Nordsee hat mal Ebbe
(Niedrigwasser) und mal Flut (hoher Wasserstand). Weil die Elbe
in die Nordsee mündet, spüren wir diese Gezeiten
so nennt man den Wechsel von Ebbe und Flut auch hier in
Hamburg. Alle sechs Stunden wechseln sie. Wenn aber aus
Nordwesten starker Sturm bläst, drückt er das
Elbwasser vor sich her, und die Flut steigt höher als
sonst. Bei einsetzender Ebbe kann das Wasser nicht gegen den
Wind abfließen. Sechs Stunden später jedoch kommt
schon die nächste Flut und schiebt sich über die immer
noch nicht abgeflossenen Wassermengen der vorherigen. Die Gezeit
Ebbe wird dadurch übersprungen. Deshalb
Springflut. Sie ist äußerst gefährlich
für uns Hamburger. 1962 erlebten wir in Hamburg die größte
Sturmflut. Damals kamen über 100 Menschen ums Leben.
Auch im Leben eines Menschen kann es so etwas
wie eine Springflut geben. Leider sind wir alle von Natur aus
nicht gut. Wer wirklich ehrlich ist, muß zugeben: Oft will
ich frech oder böse sein, will das Verbotene tun,
will jemanden wehtun oder ihn beleidigen. Oft lasse ich
mich sehr gern von anderen dazu verlocken, genau das zu tun, von
dem ich weiß, daß es nicht gut ist. Manchmal
zieht ein Böses anderes Böse nach sich: Du hast etwas
zerbrochen. Doch Du leugnest Deine Schuld. Statt dessen
beschuldigst Du einen Unschuldigen. Es kommt zu lautstarkem
Streit.
Wenn nicht irgendwann alle Schuld weggenommen
wir, türmt sie sich hoch auf. Wie aber kannst Du Schuld
loswerden?
Jesus Christus, der Sohn Gottes, bietet Dir an:
Wenn du alles Böse bereust, sage es mir. Bekenne mir
alles, was du an Sünden in deinem Leben hast. Ich habe
schon für jede deiner Sünden die Strafe getragen,
nämlich Gottes Gericht; denn deine Sünden haben Gott
schwer beleidigt. Vertraue dich selbst und dein gesamtes Leben
mir an. Gott vergibt dir um meinetwillen jede Schuld.
Du darfst, wie das Wasser nach der Ebbe, wieder
bei Null anfangen, damit die Schuld nicht wie eine Springflut
Dein Leben überschwemmt.
Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist
er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt
und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit. 1. Johannes 1,9
Quelle: Sonnenstrahl 561
Autorin: Angelika Seinsche
© Missionswerk Werner Heukelbach, 51700
Bergneustadt
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