Das kleine Biest
In der warmen Jahreszeit wedeln Menschen
ärgerlich um sich. Ekliges Biest, schimpfen
manche hinter dem verjagten Tierchen her. In einigen Räumen
baumeln klebrige Papierstreifen, auf denen der kleine Nerver
hängenbleiben soll. Weißt Du, um wen es sich hier
handelt? Um die Stubenfliege.
Die Fliege ist nur 5,5 Millimeter groß
und ein absolutes Leichtgewicht. Nicht ihre 15 Milligram spürst
Du; Du bemerkst nur das Gekitzele, wenn sie auf Dir
herumspaziert. Das Tierchen ist ein Wunderwerk Gottes, unseres
Schöpfers. Das Facettenauge ist riesig. Weil es aus vielen
Miniteilchen zusammengesetzt ist, von denen jedes wie ein Auge
funktioniert, braucht die Fliege niemals den Kopf zu wenden, um
nach hinten oder zur Seite blicken zu können. (Das ist auch
der Grund, weshalb Du sie so schwer erwischen kannst. Auch wenn
Du sie hinterrücks einfangen willst: sie hat Dich schon
längst gesehen.) Ihre Fühler können sie einen
Geruch bis aus 100 m Entfernung aufnehmen lassen. Und wie
stark sie sich vermehrt! In einem Sommer kann ein Fliegenpärchen
bis zu fünf Billionen Nachkommen haben (eine Fünf mit
zwölf Nullen dahinter!)
Warum ist die Fliege so unbeliebt? Wie ein
fliegender Staubsauger stürzt sie sich auf alle Krumen von
Backwaren, Süßigkeiten und anderen Nahrungsmitteln.
Sie saugt sie mit ihrem Rüsselchen auf. Das ist doch eine
tolle Hilfe für die Hausfrau, oder? Leider liebt die Fliege
auch Aas (tote Tiere) und Kot. Und natürlich schleppt sie
schon allein durch die Landung darauf, aber auch durchs Fressen
solch unappetitlicher Dinge etwa 155 Millionen Bakterien mit
sich herum, die sie dann freigebig an uns verteilt. Wir können
also durch sie gefährlich erkranken. Eine Fliegenklatsche
ist durchaus angebracht.
Manches in unserer Umwelt ist wie eine Fliege:
nur scheinbar ungefährlich. Vielleicht siehst Du Dir gern
Filme an, in denen es voll zur Sache geht. Toll, wie
der Held sich durchsetzten und letztlich zu siegen versteht!
Nichts läßt er sich bieten. Sofort reagiert er mit
seinen Fäusten, mit heftigen Fußtritten und Waffen
bekämpft er den Bösen. Und seine Ausdrücke sind
auch nicht gerade zimperlich. Cool. Wirklich? Wie Gott das wohl
beurteilt? Er erwartet von Dir nicht, daß Du Dich immer
duckst und Dir alles und jedes gefallen läßt. Er
erwartet aber, daß Du nach Seinen Gedanken lebst!
Freundlichkeit, Güte, Geduld, Frieden, Freude, Liebe,
Treue, Nachsicht und Selbstbeherrschung sucht Er bei uns.
Dagegen haßt Er Streit, Gehässigkeit, Neid, Jähzorn,
Geltungsdrang, Unbeherrschtheit. Aber diese Verhaltensweisen
lernen wir sehr viel schneller und besser als die Gott
gefallenden. Diese Häßlichkeiten, die uns so leicht
fallen, trennen uns von Gott. Und das ist die große
Gefahr. Deshalb müssen sie ausgerottet werden.
Geht das? Das schaffen wir Menschen nicht
allein. Aber mit der Hilfe des Sohnes Gottes ist es möglich.
Jesus Christus darfst Du
ehrlich
gestehen, wie sehr Du Dich gegen Gottes Gedanken vergangen hast;
bitten,
Dein Leben neu zu gestalten und an Deinem Charakter zu arbeiten,
so daß Du Gott und Menschen gefällst;
vertrauen,
daß Er Dir immer und gern hilft, das Häßliche
in Deinem Leben auszumerzen.
Laß Dich lieber mit Jesus Christus ein
als mit dem scheinbar Leichten und Lustigen, das Dich sanft zum
Bösen verführt.
Quelle: Sonnenstrahl 577
Autorin: Angelika Seinsche
© Missionswerk Werner Heukelbach, 51700
Bergneustadt

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