Sünde einfach verbieten?
Man stelle sich einmal vor, alle (oder fast alle) Menschen würden vor dem Gesetz straffällig. Genau das geschah in den USA am 16. Januar 1920. Dort protestierte man gegen eine sieben Tage zuvor verabschiedete Ergänzung der Verfassung, indem man das neue Gesetz brach. Die Rede ist von der Prohibition: Ab sofort waren in den USA Herstellung, Vertrieb und Genuss von alkoholischen Getränken bei Strafe verboten. Der Verfassungszusatz kam auf Betreiben der sittenstrengen Protestanten im ländlichen Süden der USA zustande. Er richtete sich gegen den in ihren Augen unmoralischen Lebenswandel in den Großstädten. Schon zuvor hatten einzelne Bundesstaaten ein Alkoholverbot durchgesetzt. Weil Alkohol enthemmt, hielt man ihn für die Ursache aller Sittenlosigkeit und meinte, durch sein Verbot auch die Unmoral besiegt zu haben. Was man erreichte war die allgemeine Kriminalisierung. Alkohol wurde jetzt heimlich gebraut, gebrannt, geschmuggelt und getrunken. Es entstanden mächtige Verbrecherorganisationen. Erst 13 Jahre später wurde das Gesetz wieder abgeschafft.
Man kann Brände nicht verhindern, indem man Streichhölzer verbietet und die Feuerwehr abschafft. Man kann selbst das Morden unter den Menschen nicht verhindern, indem man den Mord unter Strafe stellt. Jeder weiß das. Alle Menschen sind unabhängig von Geschlecht, Rasse, Nation, Stand, Bildung und Religion der Sünde unterworfen. So sagt es die Bibel: Da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer (Römer 3,12). Nur Jesus Christus, der Sohn Gottes, der die Sünde überwunden hat, kann mein Leben gerecht machen.
Kann ein Schwarzer seine Haut ändern, ein Leopard seine Flecken? Dann könntet auch ihr Gutes tun, die ihr an Böses tun gewöhnt seid. |
(Jeremia 13,23)
Quelle: 2000 - Leben ist mehr © CLV, Postfach 110135, 33661 Bielefeld Link: www.clv.de |