Komm, Herr Jesus, komme bald!


Heute wollen wir einen Blick auf das große, ganz nahe bevorstehende Ereignis der Entrückung werfen. Paulus nennt dies in 1. Korinther 15 ein Geheimnis, das er den Gläubigen mitteilen möchte.

Dieses Ereignis ist das erste Geschehen der vier wunderbaren Begebenheiten, die die Hoffnung der Kinder Gottes ausmachen.

Im Gebet des Herrn Jesus zum Vater in Johannes 17 heißt es: „Vater, ich will, daß die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, auf daß sie meine Herrlichkeit schauen.“ Die Einlösung dieser Ankündigung des Herrn wird in vielen Stellen der Bibel aufgezeichnet. Besonders ausführlich finden wir die Beschreibung in 1. Thessalonicher 4,16. Daraus können wir folgendes schließen: Die Entrückung ist der herrliche Augenblick, in dem wir diese arme Welt mit all ihrem Leid, den Tränen, dem Jammer und all ihren Enttäuschungen, Krankheiten und Sünden verlassen. Mit Recht wird diese Welt das Tal des Todesschattens genannt, und nur der kann sich hier zuhause fühlen, der sich die Augen vor der furchtbaren Wirklichkeit zuhält, die sich hier abspielt. Blut und Tränen säumen den Weg des versklavten Menschen. Darum rufen täglich Millionen: „Komm, Herr Jesus, komme bald!“

Der Abschied von dieser Erde geschieht nach den Worten des Apostels in einem Nu, in einem Augenblick. Welch ein herrlicher Ausblick! Plötzlich ist das Jammertal durchschritten und die letzte Träne geweint.

In dem Augenblick werden wir dann auch hingerückt, um dem Herrn Jesus zu begegnen. Die Bibel nennt die Gläubigen „Glieder des Leibes Jesu Christi.“ Sie sind durch Sein Erlösungswerk und durch Seine Auferstehung in der Wiedergeburt organisch mit Ihm gewachsen. Sie bilden eine Lebensgemeinschaft. Was sie bisher nur im Glauben verwirklicht haben, wird nun praktisch erlebt. Die Glieder werden mit ihrem Haupt verbunden. Ja, sie werden nie mehr von Ihm getrennt werden können. Sein Leben ist ja ihr Leben, darum auch Seine Gerechtigkeit, Heiligkeit und Herrlichkeit ihr Teil.

Vor dem Weg- und Hingerücktwerden kommt zunächst die Verklärung. Den Leib der Herrlichkeit müssen wir anziehen. Darum werden die in Christo Entschlafenen zuerst im Herrlichkeitsleib auferstehen, und die noch Lebenden werden im selben Augenblick verwandelt werden und den Leib der Herrlichkeit empfangen.

Der Apostel Paulus schreibt in Philipper 3,20: „Denn unser Bürgerrecht ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit, nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag auch alle Dinge sich zu unterwerfen.“ In dieser Beziehung spricht Johannes: „Wir werden ihm gleich sein, denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“

Die Entrückung führt dann als nächstes zum Triumph des Erlösers. Das Zusammentreffen geschieht im Luftbereich. Dort also, wo Satan, der Fürst dieser Welt, seine Residenz hat. Er muß die ungeheure Schar der Erlösten sehen, die ihm entrissen wurde. Seine Niederlage muß er eingestehen. Dort formatieren sich die Myriaden, die mit dem Blut Jesu erkauft wurden. Kein Engel oder Gewaltiger der himmlischen Welt führt das Heer der Erlösten ins Vaterhaus, sondern der Herr selbst. Was mag das für eine Stunde unsagbarer Spannungen sein für uns alle, aber auch für die Himmelsbewohner. Menschen, die einst eine Beute Satans, der Sünde und des Todes waren, sind passend gemacht für den Himmel und für die Herrlichkeit Gottes. Doch der Mittelpunkt alles Geschehens, ist der Herr Jesus, der Mann mit den Wundmalen, die Ihm um unsertwillen geschlagen worden sind.

Darum dürfen wir als letztes noch auf die Glückseligkeit hinweisen, die nun anbrechen wird. Beim Abschiednehmen von den Jüngern, ehe Er zum Kreuz ging, hat der Herr dieses schon mit den Worten angedeutet: „Auch ihr habt jetzt zwar Traurigkeit; aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wir sich freuen, und eure Freude nimmt niemand von euch.“ Beim Kommen des Herrn wird diese Freude für immer anbrechen. Sie beschreiben zu wollen, ist uns unmöglich. Wer will in dem endlichen Leib das Unendlichen verstehen? Wir können uns hierbei nur auf Hinweise der Bibel stützen. Diese aber geben uns so viel Aufschluß, daß wir in fieberhafter Erwartung jener Stunde entgegengehen müssen. Den Höhepunkt dieser Seligkeit drückt ein Dichter mit den Worten aus:


„Wenn nach der Erde Leid, Arbeit und Pein,
ich in die goldenen Gassen zieh' ein,
wird nur das Schau'n meines Heilands allein
Grund meiner Freude und Anbetung sein.
Das wird allein Herrlichkeit sein,
wenn frei von Weh ich Sein Angesicht seh'!“


Wer diese Seligkeit vor Augen hat, lieber Leser, kann nicht anders, als mit den vielen zu rufen: „Komm, Herr Jesus, komme bald!“ Darum fasse Mut, in welcher Lage Du Dich auch befindest, bald liegt alles hinter Dir. Maranatha! Unser Herr kommt!


Quelle: Winke 466
Autor: J. K.
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