Fußballweltmeister 2002: Brasilien

Die Fußballweltmeisterschaft in diesem Jahr war für mich ein ungewohntes Ereignis. Wollte ich ein Spiel sehen, dann wurde es wegen der fehlenden Rechte weder in der ARD noch im ZDF übertragen. Stattdessen gab es Gesprächsrunden im Expertenkreis und Berichte über Randerscheinungen. Bemerkenswert war dabei, daß die Nationen ihre „Götter“ mitspielen ließen. Die Gastgeber hatten ihre Mönche im Lande. Bei den Spielen afrikanischer Mannschaften haben Medizinmänner auf den Tribünen ihre Zauberrituale zelebriert. Türkische Fans riefen beim Erreichen des Achtelfinales ihrer Mannschaft in die Kamera, daß sie mit Allah alle Mannschaften schlagen und Weltmeister werden. Die Deutschen besangen ihren Fußballgott mit dem Lied: „Es gibt nur einen Rudi Völler!“ und Reiner Calmund, Vereinsmanager aus Leverkusen, meinte nach einem guten Spiel der deutschen Elf sogar, daß der Papst persönlich daran mitgewirkt habe.

Dennoch kann man sagen, die Fußballweltmeisterschaft war nicht nur das größte Sportereignis des Jahres, sondern auch eine Rekordevangelisation. Eineinhalb Milliarden Menschen sahen am Fernsehgerät, wie sich brasilianische Spieler nach ihrem Sieg über die deutsche Mannschaft mit gefalteten Händen zum Gebet versammelten. Ihre weißen Trikots trugen Schriftzüge wie „100 Prozent Jesus“ und „Ich gehöre zu Jesus“. Ronaldo, zweifacher Torschütze im Endspiel und erfolgreichster Torschütze der ganzen Veranstaltung, gab im Interview nach dem Spiel einen Redeschwall von sich, bei dem der Übersetzer jeden Satz mit „Ich danke Gott ...“ wiedergab. Hierbei wurde ich an Lukas 6,45 erinnert: „Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.“

Der Glaube an Jesus Christus ist sicher für Sportler keine Garantie, daß sie Weltmeister werden; aber die Fußballweltmeisterschaft hat gezeigt, daß Gott solche segnet, daß sie den Herrn Jesus Christus verkünden, ehren und verherrlichen können.

Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.

(Lukas 6,45)



© & Autor: Ulrich Kahl, Juli 2002


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