Amorphophallus titanum
Ein Spektakel war es schon, als sich vor meinen Augen am 22. Mai 2003 Amorphophallus titanum mit 274 cm hoher Blüte öffnete. Weltrekord! Weltrekord aber auch der unbeschreibbar üble Geruch, der ausströmte, denn Amorphophallus titanum ist nun zur Befruchtung bereit und verströmt einen wahrhaft bestialischen Gestank. Insgesamt besuchten 16.000 Bewunderer dieses seltene Ereignis im Botanischen Garten Bonns.
Eigentlich ist die Titanenwurz ausschließlich auf der Insel Sumatra (Indonesien) zu Hause, wo sie als Unterwuchspflanze in Regenwäldern auf kalkhaltigen Böden zu finden ist. Sie wurde im 19. Jahrhundert von dem Botaniker Odoardo Beccari (1843-1920) entdeckt. Er beobachtete während einer Expedition ein blühendes Exemplar und schickte einige Knollen und Samen nach Florenz. Die Knollen gingen zugrunde, aber wenige Samen keimten aus und diese Sämlinge wurden in Botanische Gärten gesandt.
Die Pflanze besitzt eine unterirdische bis 80 kg schwere Knolle, aus der ein einzelnes bis 6 m hohes und ebenso breites Blatt austreibt. Das Blatt bleibt 9-18 Monate stehen und liefert die Nährstoffe für eine neue, größere Knolle. Dann stirbt es ab. In unregelmäßigen Abständen von mehreren Jahren wächst anstelle dieses Laubblattes ein kolossaler Blütenstand, also eine Blume, und zwar die größte im Pflanzenreich. Durch ihre Form, ihre dunkle braunpurpurne Farbe und ihren üblen Aasgeruch imitiert die Blume einen verwesenden Tierkadaver und lockt kleine nachtaktive Käfer (z. B. Aaskäfer) an. Die Tiere kriechen ins Innere der Blume hinab, um dort ihre Eier abzulegen. Dabei übertragen sie die Pollen der Pflanze und bestäuben sie.
Klappt die Befruchtung, wächst ein bis zu 2 Meter hoher Fruchtstand mit leuchtendroten Beerenfrüchten heran. Die 5 cm langen Früchte werden vom Nashornvogel gefressen, der die Samen durch seinen Kot verbreitet. Amorphophallus titanum ist eine sehr ungewöhnliche Vertreterin der Pflanzenwelt. Aber dennoch ist sie nur eines von unzähligen Wundern in der Natur, optimal ausgestattet, um zu überleben. Wie Amorphophallus durch zufällige Entwicklung auf ihre Überlebensstrategie gekommen sein soll - ich weiß es wirklich nicht! Reichlich unwahrscheinlich, oder? Hier und an vielen anderen Stellen in der Natur wird die Handschrift eines planenden und genialen Schöpfergottes sichtbar. |
|
Sinnt über alle seine Wunderwerke. (1. Chronika 16,9) |
|
|
Quelle: Timekeeper 2005 © Christliche Schriftenverbreitung, Postfach 10 01 53, 42490 Hückeswagen Link: www.csv-verlag.de |
|