Die zerbrochene Vase
Seht mal, meine neue Vase! Frau Neumann hält stolz das Prachtstück in den Händen. Sie hat sie auf dem Antiquitätenmarkt zu einem günstigen Preis erstanden. Sie bekommt im Wohnzimmer einen Ehrenplatz. Lisa und Jonas schauen sie mit staunenden Augen an. Ja, eine wunderschöne, große Glasvase mit Goldverzierungen. Frau Neumann warnt: Am besten rührt sie keiner an. Sie ist sehr wertvoll!
Als Lisa am nächsten Tag aus der Schule kommt, läuft sie gleich ins Wohnzimmer, um sich die Vase noch einmal genau anzuschauen. Vorsichtig nimmt sie sie in die Hand und betrachtet sie mit großen Augen. Plötzlich stolpert sie, versucht noch, sich zu fangen, doch schon gleitet ihr die Vase aus der Hand. Mit einem lauten Knall zerspringt sie am Boden. Fassungslos betrachtet Lisa die einzelnen Teile. Sie ist verzweifelt: Was soll ich nur tun? Da durchzuckt sie ein Gedanke!
Lisa läuft in die Küche und holt aus der Schublade den Kleber. Vorsichtig bestreicht sie die Bruchstücke mit Klebstoff und presst sie zusammen. In wenigen Minuten hat sie die Vase wieder zusammengeklebt. Sie sieht fast wie vorher aus. Nur die Bruchlinien sind noch zu sehen. Einige Stunden später... Was ist denn hier passiert? Meine schöne Vase!, hört man Frau Neumann durchs Haus rufen. Schnell läuft die ganze Familie zusammen. Jemand hat die Vase kaputtgemacht und versucht, sie wieder zusammenzukleben. Ich war es nicht!, sagt Jonas. Lisa schweigt einen Moment. Dann sagt sie zögernd: Ich auch nicht! Sie merkt plötzlich, wie sie sich wegen dieser Antwort schämt. Aber sie will nicht die Wahrheit sagen. Das Abendbrot verläuft schweigsam. Es ist dicke Luft. Herr Neumann unterbricht die Stille: Ich möchte, dass jeder von euch überlegt, ob er die Wahrheit sagt. Wisst ihr, Gott sagt in der Bibel, dass wir nicht lügen sollen. Jonas, hast du uns wirklich nichts zu sagen? Jonas kommen die Tränen. Er ruft: Nein, ich war es nicht! Jetzt fühlt sich Lisa noch elender. Ach, hätte sie doch nur von Anfang an die Wahrheit gesagt. Sie fängt an zu schluchzen: Ich habe die Vase zerbrochen. Es tut mir so Leid, dass ich euch angelogen habe! Herr Neumann blickt sie ernst an und sagt: Lisa, weißt du, es ist nicht so schlimm, dass du die Vase zerbrochen hast. Die kann man ersetzen. Doch durch deine Lüge hast du unsere Familie ganz schön durcheinander gebracht. Lüge zerstört unsere Gemeinschaft. Manchmal meint man, es ist einfacher, einem Problem aus dem Weg zu gehen und jemanden anzulügen. Doch das stimmt nicht. Mit dem Lügen fangen die Probleme erst richtig an. Was soll ich denn jetzt tun? Ratlos blickt Lisa ihren Vater an. Nun, ich finde es gut, dass du den Mut gehabt hast, die Sache zuzugeben. Wir verzeihen dir! Jetzt ist es wichtig, dass du die Sache vor Gott bereinigst. Du hast auch ihn belogen und traurig gemacht. Doch er will dich von deiner Sünde befreien, weil er dich lieb hat. In der Bibel steht: Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit (1. Johannes 1,9). Lisa nickt. Dann schließt sie die Augen und betet: Lieber Herr Jesus, es tut mir wirklich Leid, dass ich meine Familie angelogen habe. Bitte vergib mir diese Sünde! Herr Neumann nimmt seine Tochter fest in die Arme. Jetzt ist alles wieder gut. Nein, lügen will sie nicht mehr, das nimmt sie sich ganz fest vor.
Quelle: Sonnenstrahl S0506 Autorin: Dorothee Brüggendick © Missionswerk Werner Heukelbach, 51700 Bergneustadt |
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